Sonntag, 3. Januar 2016

2015 geht - 2016 kommt

Es war ein HAMMERGEILES Jahr das man nur schwer in Worte fassen kann...

WFLW - Sieg nach 61km und 4:09h Kampf




Laufen für Die, die es nicht können. Die Welt vereint in einem Lauf.
Der Wings for Life - Worldrun. Nach unglaublichen 61 Kilometern wurde Matthias als einzig verbliebener Läufer in München vom Catcher-Car eingeholt und sicherte sich so den Gesamtsieg in einem der zwei deutschen Austragungsorte.









Anspruchsvolle Trails beim UTLW



Seit diesem Jahr hat die Trailrunning-Szene auch einen schwäbischen König, der den Bayerwald regiert. Sichere Quellen behaupten, dass der amtierende König vom Bayerwald sich Verstärkung aus den eigenen Reihen besorgt hat, damit auch in 2016 der Bayerwald unter schwäbischem Regiment stehen wird. Warten wir ab wie sich diese Angelegenheit fortsetzt - in ein paar Monaten wissen wir mehr.












Der 3.Platz im dritten Anlauf - ZUT Supertrail


Auch an der Zugspitze wurden dieses Jahr, bei Dauerregen und unter widrigsten Bedingungen, wieder die Helden der mittlerweile fünf Distanzen auserkoren. Bei uns standen der Basetrail XL und der Supertrail auf dem Programm. Platz 3 und Platz 5 sind eine gute Basis, auf der man aufbauen kann. Auch in 2016 ist die Zugspitze wieder fester Bestandteil des Wettkampfkalenders.








TAR - Platz 3 im Bergsprint

Um das Highlight dieser Saison kurz zu umreißen genügen wenige Worte:
8 Tage - 4 Länder - 2 Läufer - 1 Traum.
Nach ca. 31h purer Laufzeit und mit Platz 7 Overall und Platz 5 in der Mens-Kategorie, sind wir sehr zufrieden. Das Abenteuer Alpencross hat uns in seinen Bann gezogen. 2016 dann mit einer neuen Strecke, ohne Bergsprint und in sieben Tagen. Schauen wir mal, die Wettkampfplanung ist noch nicht abgeschlossen.






                      TAR - Aufstieg zur Fidererscharte




Nicht zu vergessen auch die anderen tollen Wettkämpfe, Altmühltrail, Landschaftsläufe, Albmarathon, Aalener Stadtlauf, Schwäbisch Gmünder Stadtlauf, ...und...und...und...








Vielen Dank an unsere Ausrüster und Sponsoren. Ohne eure Unterstützung wären viele Trailrunning-Träume in der vergangenen Saison nicht in Erfüllung gegangen. Danke für eure großartige Unterstützung und auch vielen Dank für eurer Vertrauen im kommenden Jahr.



Ein großes Danke geht raus an unserer Familie und Freunde. Das Training ist oft sehr zeitaufwendig und verlangt auch mal die ein oder anderen Entbehrungen. Für eure Verständnis und eure Toleranz hierfür sind wir euch sehr dankbar.

Zum Abschluss noch ein paar Fotos...

Bis bald dann mal wieder auf den Trails,
Marcus & Matthias Baur
Baur-Brüder


Bereit für den TAR
1.Platz beim UTLW
TAR - 7. Etappe, Platz 3
1. Etappe TAR
Dötzi Skyrace und Lebkuchenmann
Ready to rock the UTLW
Nice fight Mr. Sörgel
TAR - Pflichtausrüstungs-Check
TAR - Etappe 6
Auf ein Erfolgreiches Jahr 2016




Dienstag, 15. September 2015

GORE TEX© Transalpine Run 2015

Samstag der 29.August 2015, 9:59 Uhr am Kurhaus in Oberstdorf. Noch eine Minute bis zum Start der 11. Austragung des GORE TEX© Transalpine Run 2015.
Eine Minute die uns ewig vorkommt. Wir Beide realisieren gerade zum ersten Mal worauf wir uns hier wirklich eingelassen haben:  8 Tage, 4 Länder, 2 Läufer, 1 Traum! Über 260 km mit ca. +16000 Hm durch die Alpen, von Oberstdorf in Deutschland nach Sulden in Südtirol. Jetzt, eine Minute vor dem Start, schießen uns viele Fragen durch den Kopf: haben wir genug trainiert, wie reagiert der Körper auf die ungewohnte Belastung...
All das spielt jetzt aber keine Rolle mehr - es geht los! Das Abenteuer TAR startet genau jetzt.....

Team Salomon Deutschland Women / Men
STAGE 1
Oberstdorf (D) nach Lech (A)
34,6 km / +2083 Hm / -1469 Hm
Nach dem Start in Oberstdorf ging es hinaus auf die ersten 3 flachen Kilometer. Die im Vorfeld favorisierten Spitzenteams machten hier natürlich gleich ordentlich Tempo. Im ersten Anstieg, hinauf bis zur Fidererscharte (2190 m), lief bei uns alles perfekt. Als 5. Team überquerten wir diese und machten uns in den Downhill Richtung Mindelheimer Hütte / Schroffenpass. Dann passierte aber leider etwas Ungeplantes. Die Tagestemperatur von ca. 34°C und kein Schatten auf den ersten 20 km liesen bei Marcus die Lichter ausgehen. Es war einfach zu heiß und er hatte vor lauter Euphorie und Aufregung das Trinken völlig vergessen - Anfängerfehler!  Matthias bewies sich aber gleich mal als ein guter Teampartner und half wo er konnte. Leider überholten uns gerade in dieser Phase viele Teams.
Pflichtausrüstungskontrolle
In Warth an der 2. Verpflegungsstation nach ca. 26 km angekommen, gab es erst einmal reichlich Cola und Wassermelone. Marcus erholte sich dadurch recht schnell und nach kurzer Zeit konnten wir das Tempo wieder etwas erhöhen und liefen die letzten 8 Kilometer nach Lech ins Ziel noch relativ flüssig. Marcus machte trotzdem sicherheitshalber an jedem Bach eine kurze Rast um seinen Körper ein wenig herunter zu kühlen. So ging es ihm Meter um Meter immer besser, sodass wir schlussendlich als 16. Team im Gesamteinlauf und 7. Team in der Männer-Kategorie ins Ziel kamen.
Auch wenn es heute noch nicht optimal lief waren wir optimistisch für die kommenden Tage. Es kommen ja noch 7 Etappen.

STAGE 2
Lech (A) - St. Anton am Arlberg (A)
24,7 km / +1899Hm / -2042 Hm
An diesem Tag erwarteten uns wieder Temperaturen von über 30°C.  Das Motto des Tages lautet also trinken, trinken, trinken. Das taten wir dann auch und behoben so den Fehler von gestern. Im ersten Anstieg zur Bergstation auf dem Rüfikopf teilten wir uns das Tempo gut ein! Auf den flacheren Passagen weiter zur Rauhescharte (2415 m) und zur Stuttgarter Hütte konnten wir das Tempo etwas anziehen und so kamen wir rasch auf den traumhaften Singeltrails voran. Der zweite Anstieg war sehr steil und führte uns über das Valfagerjoch (2543 m). Der gesamte Aufstieg von ca. 600 Hm ging durch eine karge Steinlandschaft mit haufenweise Geröll. Der Aufstieg wurde zu einem reinen Kraftakt, da man ständig das Gefühl hatte, ein Schritt vorwärts und zwei Schritte zurück zu machen. Endlich oben am Gipfel des im Winter beliebten Skigebietes angekommen, ging es in den finalen, 8 Kilometer langen, Downhill hinunter nach St. Anton. Dort konnten wir noch 1 Team überholen, sodass es an diesem Tag zu einem 8. Platz im Gesamteinlauf und zum 5. Platz in der Männer-Wertung mit einer Zeit von 3:32 h gereicht hat.

STAGE 3
St. Anton am Arlberg (A) – Landeck (A)
39,9 km / +2019 Hm / -2494 Hm
Steil, steiler am steilsten 
Dritter Tag - die Beine waren schon etwas schwerfälliger nach diesen ersten 2 Etappen. Das schlimmste jedoch war der auf 7:00 Uhr angesetzte Start. Das bedeutet, 5:00 Uhr aufstehen, Tasche packen, 5:30 Uhr Frühstück und 6:00 Uhr los zum Start.
Die Müdigkeit war jedoch nach dem Startschuss schnell verflogen. Ehe wir uns versahen, kämpften wir uns schon den ersten steilen Anstieg hinauf zum Abzweig Leutkirchner Hütte (2051 m). Wie die Tage zuvor konnten wir uns vom Start weg im Windschatten der führenden Teams in der Gesamtwertung etwas absetzten, um wertvolle Meter vor dem kommenden, heftigen Anstieg auf unsere Verfolger zu gewinnen. Wir müssen wirklich zugeben, dass wir an steilen technischen Anstiegen unsere Herkunft nicht leugnen können. Wir sind halt eher das Flachland gewohnt. Läufer aus den Bergregionen haben bei solchen Anstiegen schon deutliche Vorteile und konnten uns dementsprechend immer viel Zeit in den Anstiegen abnehmen. Als der erste Anstieg dann geschafft war, ging es erst einmal einen längeren Downhill hinab in das kleine Örtchen Pettnau. Im Downhill spürten wir Beide, dass die Oberschenkel nicht mehr so frisch wie am Samstag in Oberstdorf waren. Angekommen in Pettnau waren dann vier flache Kilometer entlang eines Flusses zu laufen. Dankbare Kilometer für uns, bevor es dann in den letzten längeren Anstieg des Tages hinauf zur Flischerer Skihütte auf 1872 m ging. Im Anstieg hatte Matthias dann ein kleines Zuckerloch, dass aber nach ein paar Minuten mit Iso-Getränken und Powerbar-Gel wieder geflickt werden konnte. Mit neuer Energie konnten wir uns in den 8 km langen Downhill nach Landeck stürzten. Der Downhill führte auf Forst-und Asphaltstraßen ins Tal. Unten angekommen mussten noch die letzten 5 hügelige Kilometer nach Landeck bewältigt werden. Da uns solche Passagen echt gut liegen, konnten wir das Tempo leicht anziehen und wieder wertvolle Minuten herauslaufen, die wir im Anstieg liegengelassen hatten. Am Ende sind wir als 10. Team im Gesamteinlauf und als 6. Team in der Männer-Kategorie eingelaufen.


STAGE 4 - Königsetappe
Landeck (A) - Samnaun (CH)  
45,7 km / +2861 Hm / -1842 Hm
Vierte Etappe – Königsetappe. Matthias hatte im Vorfeld ziemlich großen Respekt vor dieser Etappe. Ein Jahr zuvor, bei den 4Trails ging es ihm auf dieser Etappe gar nicht gut und er konnte sich damals nur noch mit den letzten Kraftreserven ins Ziel retten Doch wir wären kein Team, wenn Marcus nicht mit allen Mitteln versuchte hätte, ihm die Angst zu nehmen und ihn zu motivieren. Diese Stage hat nicht nur die längste Entfernung sondern auch die meisten Höhenmeter im Anstieg. Und wäre das nicht schon genug, so gilt es auch noch den längste Anstieg des ganzen Transalpine Runs mit  ca. 1600 Hm zu bewältigen.
Ready to run!
An besagten längsten Anstieg konnten wir den Spitzen Teams einfach nicht folgen, die Typen sind echt zu krass. Langsam aber stetig kämpften wir uns ca. 2 h hinauf zum Fisser Joch auf 2432 m, wo dann auch die erste Verfolgungsstation auf uns wartet. So langsam weiß man, was der Magen bei den Verhältnissen braucht und auch verträgt. Nach ein paar Stücken Wassermelone mit Salz ging es weiter in einen lang gezogenen Downhill zur Kölner Hütte. Ab der ersten Verpflegung lief es bei uns Beiden rund. Die Strecke war nicht zu technisch und wir konnten wieder ein paar Teams einholen. Es lief dann auf einmal sogar so gut, dass wir auch im zweiten heftigen Anstieg hinauf Richtung Arezzjoch (2587 m) und weiter zum höchsten Punkt der Stecke, der Ochsenscharte (2787 m) das Tempo forcieren und weitere Teams ein- und überholen konnten. Der letzte Downhill des Tages, hinunter in die Schweiz nach Samnaun, lief etwas holprig - zu viel Asphalt und zu wenig Trails. Am Ende des Downhills mussten dann noch ca. 8 flachere, aber dennoch etwas profilierte Kilometer Richtung Samnaun gelaufen werden. Wir hatten beide noch etwas Power und entschieden uns deshalb dazu, das Tempo der Strecke entsprechend zu erhöhen, um nicht  noch von anderen Teams überholt zu werden.
Resultat des Tages: 12. Team im Gesamteinlauf und 6. Team in unserer AK in 5:52 h.
Außerdem haben wir uns heute im Gesamtranking in der Männer Kategorie auf den 6. Platz verbessert.

STAGE 5 - Bergsprint
Samnaun (CH) – Bergsprint
6,23 km / +731 Hm / -60 Hm
Hoch zu Fuß - runter mit der Gondel
In der Geschichte des Transalpine Runs ist der Bergsprint so etwas wie der Ruhetag - haben wir uns sagen lassen. Dies tat unserem Respekt vor dieser „Etappe“ jedoch keinen Abbruch. Schließlich waren wir die Tage nicht vorn dabei, wenn es darum ging möglichst schnell die Steigungen zu bewältigten. Schlussendlich freuten wir uns auf diesen Tag. Endlich mal ein paar Stunden mehr schlafen, am Abend keine Ausrüstung packen und das Frühstück genießen. Der Start der ersten Teams war für 10 Uhr angesetzt. Die Teams wurden entsprechend ihren Platzierungen im Gesamtranking in umgekehrter Reihenfolge auf die Strecke geschickt. Wir starteten somit heute als neunt letztes Team um 11:40 Uhr. Also wirklich genug Zeit, um den Morgen zu genießen!
Die Strecke heute ging „nur“ von Samnaun hinauf zur Bergstation Alp Trider Sattel.
Beim Bergsprint ist auch die Teamregelung aufgehoben. Das bedeutet, es muss nicht als Team gelaufen werden. Die Zeiten der beiden Läufer werden addiert und die Gesamtzeit wird dann im Gesamtranking vermerkt!
Matthias lief vom Start weg ein hohes Tempo. Marcus zügelte sich etwas und versuchte seine Kräfte für den Anstieg zu bündeln.
Da schon sehr viele Teams vor uns die Strecke hoch sind, war diese sehr matschig und aufgeweicht.
Wir drückten uns Kehre um Kehre nach oben, immer mit Blick auf die Uhr, den wir wussten aus dem Roadbook das der Veranstalter plante, dass die schnellsten Läufer circa 48 min benötigten. Auf den letzten flachen Metern gaben wir dann auch nochmal alles, um wertvolle Sekunden zu gewinnen. Matthias blieb mit seiner Zeit knapp unter 48 min, Marcus nur ganz knapp darüber. In der Addition bedeutete es aber, dass wir heute den 3. Platz in der Tageswertung erlaufen konnten.
All Out Terra Trail
Resultat des Tages: Erster Podestplatz beim Transalpine Run 2015 und das beim Bergsprint! Mit der dritt schnellsten Team-Tagesbestzeit sind wir überglücklich und freuen uns, eines unserer Ziele, einmal auf das Podium zu laufen, erreicht haben.

STAGE 6
Samnaun (CH) – Scoul (CH)
37,1 km / +2064 HM / -2690 Hm
Heute wurde komplett in der Schweiz gelaufen. Es ging von Samnaun nach Scoul.
Da Samnaun auf 1830 m über NN schon relativ hoch liegt, kam uns die Luft schon ein wenig dünner als gewohnt vor - ansonsten leben wir 1400 m darunter.
Immer den Fahnen nach
Der erste Anstieg führte heute aus Samnaun hinaus, hoch in Richtung Zeblasjoch (2539 m) und weiter zur Fuorcia Val Gronda (2752 m). In diesen Höhen Ausdauersport zu treiben, muss man gewöhnt sein. Matthias kam damit leider nicht so gut zurecht und wir mussten das Tempo etwas reduzieren und an manchen flacheren Teilstücken, die uns sonst gut liegen, Geschwindigkeit raus nehmen
Über den Fimberpass auf 2608 m liefen wir in einem langen Downhill hinunter nach Farola (1855 m)
Die alpinen Abwärts-Passagen haben es echt in sich. Ein falscher Tritt oder ein Stolperer und man würde das Rennen höchstwahrscheinlich frühzeitig beenden.
In den tieferen Lagen erholte sich Matthias langsam wieder und fand teilweise zu gewohnter Stärke zurück. Auch wenn die Atmung immer noch erschwert war, konnten wir den Uphill hinauf zum letzten Gipfel des Tages, dem Fuorcia Champatsch auf 2730 m, wieder flotter angehen. Heute wurde wieder deutlich, warum es so wichtig ist, einen guten Teampartner zu haben. Marcus hatte einen sehr guten Tag erwischt und konnte sich so für die erste Etappe bei Matthias revanchieren. Und genau das macht das Abenteuer TAR aus. Es ist nicht der Kampf gegen die Uhr oder gegen die anderen Teams. Man kämpft eigentlich immer nur gegen sich selbst. Es geht darum Grenzen zu überwinden, über sich selbst hinaus zu wachsen. Leistungen zu vollbringen, die man im Vorfeld für unmöglich gehalten hat. Dies fällt einem dann leichter , wenn man einen tollen Teampartner an seiner Seite hat, der einen dabei unterstützt und fördert. Marcus machte die Arbeit und gemeinsam konnten wir den letzten Gipfel des heutigen Tages überqueren.
Auf dem abschließenden 10 km langen Downhill hinab ins Ziel nach Scoul war Matthias dann wieder ganz der Alte und wir rannten dem Zielbogen mit immer schwerer werdenden Beinen entgegen.
Resultat des Tages: 12. Team im Gesamtranking in 4:30 h
In unserer AK konnten wir trotz der schwächeren Phasen dem vor uns liegendem Team auf Platz 5 fast 20 min abnehmen. Wir lagen also immer noch auf Platz 6 in der AK, hatten aber nur noch 2 min Rückstand zu Platz 5. Das sollte morgen machbar sein.

STAGE 7
Scoul (CH) - St. Valentin (I) 
37,8 km / +1633 Hm / -1376 Hm
Da gehts lang
Auf dieser Etappe ging es „nur" 1633 Hm nach oben. Was im Vergleich zu den anderen Etappen als einfach einzustufen war. Die 7. Etappe gilt auch als die Perle aller Etappen da sie durch die atemberaubende Uina-Schlucht führt.
Von Scoul in der Schweiz überquerten wir heute die Grenze nach  Italien, in das 4. Land des GORE TEX© Transalpine Run 2015. Zu Beginn dieser Etappe mussten erst einmal 6 flache, leicht abfallende Kilometer gelaufen werden. Klar, dass wir uns diese Chance nicht nehmen ließen und in der Spitzengruppe dabei waren. Flache Abschnitte auf Waldwegen, das ist unser Terrain.
Nach diesen ersten sechs Kilometern begann dann der Anstieg hinauf zum Schlinigpass auf 2315 m. Da wir leider bei V1 ein wenig gebummelt hatten, verloren wir den Anschluss auf das vor uns laufende Team.
Geschafft Platz 3. 
Als viertes Team gingen wir in den traumhaft schönen Anstieg. Es ging über einen Weg, der vor über 100 Jahren in die senkrecht abfallende Felswand gehauen wurde. Oben auf dem Hochplateau waren die meisten Höhenmeter der Etappe geschafft und es wurde flacher. So konnten wir das Tempo wieder anziehen. Zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns immer noch auf dem 4. Platz Overall und hatten wieder Sichtkontakt zum Team auf Platz 3. Wir kamen auf dem Hochplateau sehr gut voran und bei der 2. Verpflegungsstelle war es dann geschafft. Wir hatten das 3. Team eingeholt. Im letzten Anstieg des Tages hinauf zum Schafberg (2409 m) konnten wir die beiden Läufer dann überholen. Da wir aber um die Abwärts-Laufstärke der beiden gerade überholten Läufer wussten, glich der  finale Downhill hinunter nach St. Valentin eher einer Flucht wie einem Rennen - bloß nicht bremsen war das Motto. Beine auf Leerlauf und so schnell rennen wie es die müden Oberschenkel noch hergaben. 
Und dann war es geschafft. Nach dem Bergsprint am Mittwoch unser zweiter Podestplatz mit dem 3. Rang Overall. Gleichzeitig konnten wir durch unsere gute Zeit auch wieder wertvolle Minuten in der Männer-Kategorie herausholen  und auf den 5. Platz vorrücken. 
Der Tag hatte heute aber noch mehr zu bieten. Im Ziel wartete Marcus´ Verlobte Andrea, die zusammen mit unserem guten Kumpel Deniz nach St. Valentin angereist war. Vielleicht wollte Marcus auch deshalb so schnell ins Ziel kommen, weil er wusste wer dort wartete ;-) Zusammen machten wir vier uns einen entspannten Nachmittag und besuchten noch den Stausee mit dem berühmten Kirchturm im See. Mit so einem geilen Support ist ja für das große Finale morgen alles geregelt.
Gesamtergebnis der 7. Etappe: Overall Platz 3  in 3:45 h 
Gesamtklassement Männer Platz 5. Overall Platz 8.

STAGE 8 - Finale
St. Valentin (I) – Sulden (I)
40 km / +1500 Hm / -1200 Hm
Bereit für das Finale
Aufgrund des Wetterumschwungs und einer auf  2500 m herabgesetzte Schneefallgrenze wurde das Finale leider auf die alternative Route verlegt. Die Orginalroute hätte über die Tabarettascharte auf 2880 m geführt. Durch den Schneefall wäre dieser sowieso schon extrem technische Abschnitt aber nie zu bewältigen gewesen. Deshalb gingen die Organisatoren kein Risiko ein und ließen diesen  Anstieg aus. Nichtsdestotrotz mussten ca. 40 km mit immerhin noch ca. 1500 Hm im Anstieg bewältigt werden.
Vom Start in St. Valentin mussten 18 km abfallend auf ASPAHLTSTRAßEN gelaufen werden. Wo keine Berge sind ,kann man keine Berge laufen und so wurde dieses Teilstück von uns genutzt, um noch ein paar Minuten auf unsere Verfolger im Gesamt- und Alterklassenranking rauszulaufen.


Durchgangszeit bei Kilometer 15 – 60 Minuten!
Im Ersten Anstieg hinauf nach St. Georg mussten wir dann aber leider die 3 führenden Teams der Gesamtwertung ziehen lassen. Die Beine waren nach 240 Kilometern in 7 Tagen einfach nicht mehr in der Lage Bergauf diesem Tempo zu folgen. Ab Kilometer 20 liefen wir unser eigenes Rennen und machten  uns an den Anstieg über Stilfs (1288 m) auf der alternativen Route. Das Ziel in Sulden kam immer näher. Noch 10 Kilometer, noch 5 Kilometer, die Beine verweigerten eigentlich schon seit längerer Zeit ihre Dienste. Einzig der Kopf sorgte für Vortrieb. Letzter Anstieg, letzter Downhill, 1 Km to go - Schnauze Beine! Und dann sahen wir endlich das Ziel. Die Stimme des Zielsprechers wurde lauter und lauter: „Da kommen die Baur Brüder, Team Salomon Deutschland. Als sechstes Team heute im Ziel und Finisher des Gore Tex Transalpine Runs 2015"! 
Ein unglaubliches Gefühl. Wir hatten es geschafft. Und durch den Kraftakt auf den letzten Kilometern kamen wir als 6. Team der Tageswertung im Ziel in Sulden an. Dadurch machten wir im Overall-Ranking sogar noch einen Platz gut.
Das Endergebnis nach 8 Etappen: 5. Platz in der Men-Kategorie und Platz 7 im Overall-Ranking von 207 Teams (366 Teams sind gestartet), die in Sulden angekommen sind. Gesamtlaufzeit über 8 Etappen: 31:52:20 h



Weitere Bilder von den acht Etappen:
Copyright Stephan Repke, Philipp Reiter








Auch das Sightseeing kam nicht zu kurz.




Unser Gepäck am Anfang in Oberstdorf


Alle Ergebnisse, Bilder und Infos sowie der Link zur Veranstaltung unter 
transalpine-run.com




Mittwoch, 15. Juli 2015

Merrell MIX MASTER MOVE 2


Vor ein paar Wochen war ich auf der Suche nach einem schnellen und vor allem leichten Schuh, der mich durch die heißen Sommertage begleiten soll. Merrell schickte mir darauf hin gleich den MIX MASTER MOVE 2 zu. 



Mit einem Gewicht von knapp 250g bei meiner Größe 46 und einer Sprengung von nur 4 mm macht der Schuh keine Kompromisse. Die Merrell Float Zwischensohle ist im Vergleich zur ersten Generation um 10% dünner und um 25% leichter geworden. Die Sohle bietet eine ausreichende Dämpfung von 9 mm. Das klingt erstmal nach nicht viel aber durch das integrierte Merrell air cushion Luftpolster in der Ferse werden Stöße beim Aufprall extrem gut absorbiert und der Schuh läuft sich dadurch sehr gut. Leider ist die Sohle auf steinigen Trails dann doch etwas dünn. Spitze Steine spürt man sofort. 

Das Profil der Sohle sieht auf den ersten Blick nach sehr wenig Grip aus. Ich war dann aber doch positiv überrascht, da der Schuh auf Steinflächen und vor allem auf Waldboden trotzdem ein sicheres Gefühl vermittelt und verlässlich zupackt. Meine Empfehlung zum Einsatzgebiet des MIX MASTER MOVE 2 geht aber trotzdem in die Richtung "City Trail". Durch die dünne Sohle und den leichten Aufbau sehe ich den Schuh eher über Kopfsteinplaster und durch Stadtparks jagen. 

Gestern habe ich ihn zum Beispiel für meine Intervall-Einheiten angehabt. 8x1000m in 3:10-3:20 min/km ging perfekt. Auch sonst, wenn ich ab und an 15-20km auf Asphalt trainiere, habe ich den Schuh gerne am Fuß. Der Bodenkontakt ist einfach sehr direkt und vermittelt ein tolles Laufgefühl. 

Ich kann den Schuh jedem empfehlen, der einen leichten Schuh für nicht allzu technische Trails oder sogar als reinen Straßenschuh möchte. 
Für weitere Fragen zum Schuh stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.

Keep on Running
Marcus

Auch für 3000m auf der Bahn gut zu gebrauchen!



Samstag, 13. Juni 2015

Ultra Trail Lamer Winkel


Zu aller erst einmal ein fettes SORRY! Es hat dann doch etwas Zeit gebraucht, die vielen tollen Eindrücke zu verarbeiten. Außerdem stehen bei Matthias in 3 Wochen seine Semesterabschlussprüfungen an und ich bin mit meiner Masterarbeit auch eher mehr als weniger beschäftigt. 
Seit diesem tollen Wettkampf sind mittlerweile ganze 2 Wochen ins (schwäbische) Ländle gezogen. Seither gab es fast täglich neue Berichte auf Blogs und diversen Websites zu lesen. Jeder dieser Berichte kam zum gleichem Schluss: Der UTLW ist ein neuer Stern am deutschen Trailwettkampf-Himmel. Dem können Matthias und ich uns nur anschließen. Organisation, Ablauf, Strecke und Rennen selbst - alles vom Feinsten. 


Zum Rennen:

Zur Auswahl standen zwei Distanzen. "Der König vom Bayerwald" mit 53 km und 2700 Hm und der "Osserriese" mit 13 km und 700 Hm. Matthias und ich  entschieden uns beide zusammen mit unserem Lauffreund / Kollegen Lukas Sörgel für den "König vom Bayerwald". Schon die Eröffnung am Freitagabend war ein Fest. Leckere Pasta aus der Feldküche und ein Streckenbriefing von Organisator und Mitfavorit Markus Mingo, das nicht authentischer hätte sein können. Man merkte die große Leidenschaft und Freude der Organisatoren, die die letzten 12 Monate in das "Projekt UTLW" geflossen ist. 
Let's go!!!













VP1 - volle Unterstützung vom Gripmaster

Samstag, das Rennen. Das Wetter war zwar bewölkt aber ließ hoffen. Der Startschuss fiel und... wir liefen hinter einer Blaskapelle, à la  ZUT 100,  ein paar Meter durch den Seepark in Arrach. Dann fliegender Start. Matthias nahm sofort seine Wettkampf-Pace auf und setzte sich zusammen mit Lukas Sörgel und Markus Mingo vom Feld ab. Mir selbst ging es darum, nicht schon zu Beginn alle Körner auf einmal zu verheizen, sondern im Hinblick auf den TAR zu testen, welche Strategie über solch ein Distanz am sinnvollsten ist. Dementsprechend ließ ich es langsamer angehen und sortierte mich auf dem Weg hinauf zur ersten VP am Eck unter den ersten 15 ein. Matthias lieferte sich an der Spitze ein heißes Duell mit Markus Mingo. Unter dem Jubel vieler Fans an VP1 begann der Anstieg zum Mühlriegel und über den Goldsteig Richtung großer Arber. 15 Kilometer pure Trails. Das Wetter wurde leider zunehmend schlechter. Nebel zog auf und teilweise hatte man kaum 5 Meter Sicht. Hinzu kam Regen und sogar leichter Hagel. Laut Markus Mingo "typisches Arberwetter halt". Kein Grund für Matthias langsamer zu werden, da er wusste, dass sein Vorsprung auf Markus Mingo trügerisch ist. Gerade im Downhill hat Markus seine Stärken und ein Vorsprung kann dann schnell dahin sein. Bei mir lief es auch immer besser. Drei bis vier Kilometer vor VP2 am Großen Arber konnte ich die führende Frau Tina Fischl ein- und überholen, sodass ich auf Platz 9 liegend die VP anlief. Die 15 Km Distanz zwischen VP1 und VP2 waren sehr technsich und aufgrund des Regens wurden die Steine sehr glatt und rutschig. Ich hatte aber mit dem Merrell All out Peak die perfekte Schuhwahl getroffen. Dank der verbesserten Sohlen Gummimischung - Vibram Megagrip hatte ich selbst auf nassem Fels immer 100% Grip.

Downhill!
Der lange Downhill hinunter vom Großen Arber war ein wohltuende Angelegenheit. Füße in Leerlauf und go. An der Ebensäge, ca. 21km vor dem Ziel war bei Markus Mingo etwas die Luft raus und Matthias konnte dies nutzen, um wieder ein paar sichere Meter zwischen sich und Markus zu bringen. Auch ich merkte, dass die Anstiege nicht mehr ganz so locker gingen wie am Anfang. Denoch konnte ich mein Tempo bis zur VP3 relativ konstant durchziehen und blieb unter den ersten 10. Nach VP3 fiel ich dann aber auch in ein kleines Loch und musste mich am letzten Anstieg zum Großen Osser von Tina Fischl und drei "Begleitern" überholen lassen, sodass ich auf Platz 13 zurück fiel. Am finalen Downhill kamen die Kräfte aber wieder zurück. Den Abschluss der Strecke, markierte der "Holy Trail", ein Pfad der sich nicht besser durch die Sträucher oberhalb des Lamer Marktplatzes hätte schlängeln können. Der Wahnsinn, einfach nur genial! Nach 5:07h krönnte sich Matthias mit einer einer super Leistung zum ersten "König vom Bayerwald", nur vier Wochen nach seinem überraschenden Sieg beim "Wings for life Worldrun" in München. Wenn der Junge so weiter macht, muss ich für den TAR noch extra Trainingseinheiten machen ;-)
Aufstieg zum Osser



Lukas Sörgel schaffte es in einer tollen Aufholjagt, Markus Mingo auf dem Anstieg zum Großen Osser noch von seinem bis dato zweiten Platz zu verdrängen und feierte mit dieser Leistung nach 5:11h  seinen bisher größten Erfolg bei diesem Rennen der Spitzenklasse. Chapeau Lukas und herzlichen Glückwunsch! Markus Mingo komplettiert schlussendlich das Podest mit 5:12h. Bei den Damen krönte sich Tina Fischl, vor Kerstin Erdmann und Maria Koller vom Orga Team, in 5:35h zur ersten "Königin vom Bayerwald".




Ich wurde auf dem letzten Kilometer noch von einem Bekannten des letztjährigen "Viking Keep on Running" Marco Schneider eingeholt und kam auf dem 14. Platz in 5:41 ins Ziel. Mit dieser Leistung bin ich mehr als zufrieden, da ich nie ganz an mein Limit gegangen bin und so viele wichtige Erkenntnisse für weitere Rennen dieser Art gewonnen habe. 
Was für ein gigantischer Zieleinlauf 

Der UTLW ist mit seinen 53 Km und 2700 Hm ein vergleichsweise "kurzer" Ultra. Aber die Trails und die perfekte Organisation machen ihn schon nach der Erstaustragung zu einem festen Bestandteil im Laufkalender. Nächstes Jahr dann noch mit Sonnenschein, damit man auch das Panorama genießen kann ;-)

Soweit von uns. 

Viele Grüße - Marcus und Matthias Baur






Sieg!

Watch your step!
Aufiii gehts zum großen Arber
Arberwetter 

VP1

Not so serious!

Siegerehrung